18. September 2013

Leimfarbe - warum bekommt man sowas nicht in der Schule beigebracht?

Es ist doch einfach unglaublich mit welche einfachen, günstigen und ökologischen Mitteln man Farben selbst herstellen kann. 

Warum gibt es Regale über Regale voll Farbe im Baumarkt, die schädliche Inhaltsstoffe hat? Und warum zur Hölle bezahlen wir das auch noch?

Fragen über Fragen... Eine weitere, die ich mir stellen musste war: 
Wie "verstecke" ich meine OSB-Platten an den Dachschrägen. Das Internet sagt: "Darauf hält keine Farbe", "muss man mit Spezialvlies", oder gleich "verkleiden und dann verputzen".... Alles nicht so prickelnd.




Nachdem ich aber ein ganz tolles Buch ausgeliehen bekam (Danke nochmal dafür, Du hast mich damit gerettet!) wollte ich die Rezeptur einfach mal ausprobien. Leimfarbe, hmm, Leim kenne ich noch aus der Grundschule: Pappmaché und so. Oder Tapetenkleister.
Im Sonderpreisbaumarkt gab es dann endlich ganz normalen Leim. €1,99 für 200g, geruchlos, ergiebig.



Leimfarbe

Mein Rezept für Leimfarbe, mit der man entgegen aller Theorien OSB-Platten streichen kann:
20g Leim in lauwarmes Wasser einrühren. 500g Gips (aus Mangel an Kreide, die man eigentlich nehmen muss) in Wasser eingerührt. Beides 1/2 Stunde ruhen lassen, 1 EL Ockergelb-Pigment dazu um dem Gipsgraustich entgegen zu wirken. Streichen.



Der Knaller: Das Zeug deckt, tropft nicht, trocknet schnell und ist sogar abriebfest.


Der Anstrich

Ja, und so schaut's nun aus und wird langsam aber sicher fertig.


Beim Streichen noch transparent



Achja, wenn ihr OSB-Platten wie ich auf Sicht verbaut, das heißt nicht verputzt oder tapeziert, dann nehmt unbedingt solche, die bereits geschliffen sind. Auf ungeschliffenen ist noch eine Schicht auf der definitiv garnichts hält und die Arbeit mit dem Bandschleifer und der ganze Staub machen nicht wirklich Spaß.
Ungeschliffene OSB. Da hält nichts!

 

Tapezieren der Giebelwand


Endlich kommen auch die alten Tapeten zum Einsatz!

Ich hatte von einem Freund noch eine Kiste alte Tapetenreste. Sooo schön! Ein Muster gefällt mir ganz besonders, also ab an die Wand damit!

Ich liebe diese Tapete!
Jetzt muss die Leimfarbe noch trocknen. Und dann noch ein paar Feinheiten wie Lampen, Boden, Fußleisten, etc, dann ist es schon fertig. 


Buchempfehlung


Natürliche Farben. Anstriche und Verputze selber herstellen.
  • ISBN-10: 3855028001
  • ISBN-13: 978-3855028009


Grüssle,
KEF

5 Kommentare:

  1. Bis vor ein paar Jahren gab's bei uns immer noch fertige weiße Leimfarbenpulver zu kaufen. Auch für recht billig. Wie es jetzt damit aussieht, weiß ich nicht.
    Die habe ich dann pro Wassereimer angerührter Leimfarbe mit einer Kilobüchse Latexfarbe versehen und so verstrichen.
    Wegen der Latexfarbe ist das Zeug feucht ohne Probleme beseitigbar, trocken aber sogar zwei-dreimal vorsichtig feucht abwischbar. Eine wie ich finde perfekte Mischung.
    Dein Blog macht übrigens großen Appetit auf's Werkeln.

    Gruß
    Simone

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    1. Hallo Simone,
      das Wetter ist ja quasi perfekt für Innenarbeiten derzeit und die nächsten paar Monate ;)

      Die größte Auswahl an alten/einfachen Materialien haben immer noch die Anbieter ebay. Bei uns gibt es auch so die Sonderpreisbaumarkt-Kette (in dem übrigens nur Frauen arbeiten, und die sich richitg gut auskennen in ihrem Laden), da gibt es teilweise auch noch was. In normalen Baunmärkten wird man selten fündig.
      Latexfarbe wäre jetzt aus ökologischen Gesichtspunkten nicht so meins. Ich habe aber mal Tapete mit Leinölfirnis abwischbar gemacht. Vielleicht geht das auch bei Leimfarbe...

      Grüssle,
      KEF

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  2. Ich schaue hier immer wieder rein und lese sehr interessiert mit. Zu dem Leim hab ich noch eine Frage: was war den jetzt dein gekaufter Leim? Richtig Leim , also Weißleim? oder Tapetenkleister?

    liebe Grüße
    Lehrling

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    1. Servus,
      auf der Packung stand Tapetenleim, was da jetzt genau drin war weiß ich leider nicht. Der Hersteller heißt Baufan. Ich denke ganz normaler Kleister ohne viele Zusätze. Es war auf jeden Fall kein Holzleim.
      Ob jetzt früher Holzleim und Tapetenleim aus dem gleichen Grundleim hergestellt wurde, hab ich noch nicht recherchiert. Es gab ja auf jeden Fall Knochenleim, aber ob der auch für Holz verwendet wurde...... Weißt Du das?
      Grüssle,
      KEF

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  3. Danke, also Tapetenkleister.
    Wenn ich mich recht erinnere, hieß es: Knochenleim geht auch für Holz und den kann man durch Erwärmen wieder lösen. Jau, das Gedächtnis hat recht, ich hab schnell kontrolliert schau mal hier http://www.feinewerkzeuge.de/G10008.htm

    liebe Grüße
    Lehrling

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