31. Juli 2012

Wahnsinn Wärmedämmung

... wenn man sich ein altes Haus zulegt, denkt man natürlich über Wärmedämmung, Heizungserneuerung etc nach.

Ich habe dafür Buch um Buch gewälzt und immer skeptischer geworden. 

Bei soviel staatlicher Unterstützung, Werbemaßnahmen, "Experten" und Dämmsystemen, die wie Pilze aus dem Boden schießen, muss irgendwas faul sein.

Ich habe mich gegen eine übliche Wärmedämmung entschieden. 

Zufällig bin ich jetzt auf einen äußerst interessanten Bericht des NDR gestoßen, den ich jedem der über Dämmung nachdenkt empfehlen kann.
Ein paar Eckpunkte aus dem 45-Min-Film, den man sich im Internet anschauen kann:
- die Brennbarkeit von Polystyrolfassaden ist excellent, "verwenden wir als Dämmung zugelassene Brandbeschleuniger? [...] Wenn die Bewohner das wüssten, würden sie auf die Strassen gehen"
- über 80% der in Deutschland verbauten Wärmedämmverbundsysteme bestehen aus Polystyrol.
- Polystyrol wird mit Bioziden "imprägniert", um Pilz- und Schimmelbildung zu verhindern, diese wäscht sich bis Ende der Gewährleistungsfrist (normalerweise 5 Jahre) fast vollständig aus. Ergo bringt dann nichts mehr und ist zudem extrem schädlich für unsere Gewässer und damit auch für die Menschen.
- "Viele Baufirmen sind überfordert"

Schaut's Euch an:



Klar, der Film ist etwas einseitig, aber meiner Meinung nach schwimmen viel zu viele noch mit dem Strom und das ist mir persönlich einfach immer suspekt. Irgendwie erinnert mich das Ganze an Anti-Falten-Cremes, oder andere Lügen aus der Kosmetik, die sich komischerweise auch seit Jahrzehnten halten, selbst wenn die negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt schon genausolange bekannt sind.


Immer skeptisch bleiben....
Karl-Erwin's-Frau

10. Juli 2012

Keine Angst vor'm Dielenboden

Hallo zusammen,

was hab' ich mir den Kopf zerbrochen was ich mit den Dielen (vermutlich Kiefer?) mache. 
Lack, Öl, Wachs, Seife, Kalk, und gefühlt 100 andere Varianten durchdacht.

Dann die Bearbeitungsmöglichkeiten: Profi-Schleifmaschiene (zum ausleihen), "Hausfrauen"-Schleifmittel (Exzenter-, Winkel-, Badnschleider) usw....

Im Endeffekt: Alles halbsowild, man muss es nicht komplizierter machen als es ist :)

Vorbereitung


Den ganzen Varianten, die ich ausprobiert habe, vorab: Ich habe keinen einzigen Boden geschliffen. Selbst den nicht, der komplett unbehandelt und vom Verputzen mit Kalkbatzen verdreckt war. Ich habe nur mit einer weichen Drahtmessingbürste den groben Schmutz entfernt. Ich weiß nicht, ob das immer anwendbar ist, aber ich finde, man sollte nicht zuviel "Geschiss" um den Boden machen. Der ist zum Laufen da und sollte lediglich nicht verschimmeln, verfaulen oder anders eklig werden. Punkt. Laufspuren, Wasserflecken, kleine Farbfehler - machen mir nix.

Ach, und Lackieren kommt für mich nicht in Frage wegen den langen Trocknungszeit und der peniblen Vorbereitung. Ein Staubkorn und das Ergebnis ist hin - ist einfach nichts für Karl-Erwin und mich, auch wenn's schön aussehen mag. Mein Holz bleibt grob offenporig und das ist gut so. Also nun....

Variante 1 - Ölen


Ölen mit Leinölfirnis - Terpetinersatz (50/50) erschien mir anfangs am schnellsten und einfachsten. Vorteil: Sofort wieder begehbar und es muss aucu nicht 100%ig staubfrei und sauber sein, da das Öl eh einiges an Flecken schluckt.

Nur geölt
Fazit: Das Holz wird um einiges dunkler und satter. Geruch ist gewöhnungsbedürftig, aber es geht einfach und schnell und nachölen kann man immer noch. Einen Rotwein würde ich nicht drüberschütten wollen, aber ein paar Tropfen Wasser hält der boden aus.

 

Variante 2 - Seifen


Da ich ja immer alles ausprobieren muss, also auch das Seifen. Dafür nimmt man Marseiller Seife (Kreidezeit) und trägt diese relativ heiß als Wasser-Seifen-Gemisch auf. In Marseiller Seife ist ein hoher Anteil Olivenöl, der in die Poren eindringen und diese so ähnlich wie beim Öl, versiegeln soll.

Fazit: Auftragen mühsamer als beim Öl und von Versiegelung habe ich leider nichts gespürt. Aber dafür macht es Spaß mit frisch eingeölten Füßen im Zimmer rumzulaufen ;-)

Grobe Ausgangsfarbe aller Zimmer

Ich nehme die Marseiller Seife aber seitdem nur noch zum reinigen/wischen. Dafür ist sie super, denn sie fettet den Boden immer ganz leicht nach.

 

Variante 3 - Ölen und wachsen


Im Wohnzimmer habe ich mich, wegen der neuen Terrassentür und der dadurch höheren Belastung für's Ölen und Wachsen entschieden. Erste Schicht wieder das altbewährte 50/50 Rezept aus Leinölfirnis und Terpentinersatz. Einen Tag trocken lassen und dann - allem neuen Schnickschnack zum Trotz tataaaa - das gute alte Bohnerwachs. (Glücklicherweise habe ich einen alten Bohnerblocker im Altmetall gefunden)


Fazit: Ölen wie gehabt. Schnell und effektiv. Wachsen (Schicht eins): Auch relativ unkompliziert, solange man keine Knieprobleme hat und das Ergebis gefällt mir super gut. Mein Holz war allerdings so durstig, dass ich wohl nach 1-2 Tagen nochmal eine Schicht nachlegen werde.



Das Bohnerwachs hatte ich mal wieder bestellt, denn sowas hat irgendwie kein Baumarkt mehr. Es gibt es als farblos, gelb und rotbraun. Meines ist rotbraun und mir gefällt es super. Wird im Winter gefühlt mindestens 2°C mehr bringen durch die schöne warme Farbe.

Hier noch ein paar Bilder von den (von mir) unbehandelten Böden Karl-Erwin's. 

War wohl mal lackiert...

Estrich


Außer Dielenboden hat Karl-Erwin auch noch Estrichboden, der irgendwann mal dunkelrot gestrichen wurde. Leider ist das im Flur und Bad größtenteils abgelaufen. Dennoch finde ich die Variante nicht verkehrt und habe daher lange nach eine Bodenfarbe gesucht.

Bodenfarbe, im Internet gefunden
Der erste Versuch im Bad hat mich sehr positiv überracht. Fast kein übler Geruch, wasserverdünnbar und insgesamt unkompliziert. Ich kann leider noch nicht sagen, wie robust das Ganze ist, aber mir war erstmal wichtig, die Poren wieder zu verschließen, damit das Bad wischbar wird.

links Original, rechts in beige die neue Farbe



Bezugsquellen:
Bodenfarbe: www.wo-we.de
Marseiller Seife: www.kreidezeit.de

Ihr müsst mal schaun, manchmal gibt es die gleichen Produkte auch bei amazon, vom gleichen Hersteller. Man muss dann nicht extra überall ein Kundenkonto einrichten und teurer ist es meißt auch nicht.


Grüssle,
Karl-Erwins-Bohnerfrau





6. Juli 2012

Umbau der Küche

Nun also endlich: Der wichtigste Raum der Frau ist fertig: Die Küche.

Am 1. Tag war: Jede Menge Staub...

Letztes Jahr fing es an mit dem Rausreißen der Wohnzimmer-Küchen-Wand, dann kam die Fenstersanierung und der neue Kaminofen. 
Dieses Jahr dann die Innendämmung mit Schilfrohr/Kalkputz, die Deckenbalkenverblendung, Farbe an die Wände und die Küchenmöbel. Die Küchenmöbel - ein Drama: 
Kauf ich mir eine neue Küche oder eine gebrauchte? Bau ich mir eine und wenn ja aus welchem Material?  Ytong, Holz...? Schaff ich es um IKEA drumrum zu kommen? ...?
JAA, es geht :-)

Letztendlich habe ich mich entschieden, den alten Resopal-Küchenschrank weiterzunutzen, einen zweiten dazuzuholen und das Ganze ein wenig umzubauen. 

Grundgedanke war, dass mir neue Küchen sowieso nicht gefallen und dass die alten ja eh da sind. 

Die Motivation Ressourcen zu schonen, indem man Sachen, die eh schon da sind verwendet, spielt natürlich immer mit. Auch wenn ich im gleichen Gedankengang an den Satz von jemandem, der manchmal garnicht so unrecht hat denken muss: "Manchmal muss man neue Sachen kaufen, damit es wieder Gebrauchte gibt." - aber das können ja andere machen, denen neue Küchen in Hochglanzoptik gefallen ;)

Der zweite Küchenschrank kam aus einer Haushaltsauflösung - danke dafür nach Bad Brückenau! - und ich glaube es wird die ehemalige Besitzerin freuen, dass er einen guten Platz gefunden hat. Das Oberteil des Schrankes steht übrigens im Flur und dient allem möglichen Krimskrams :-)


Alte Arbeitsplatten sind unten (Kreissäge)

Interessanterweise gab es derzeit mit Max Bahr nur einen Baumarkt, der bezahlbare FSC-zertifizierte Hölzer anbietet (auch wenn's bei Birke wohl nicht so relevant ist, da es ein schnellwachsendes, einheimisches Holz ist). Verbaut habe ich zweimal 200x60x26cm und einmal 200x60x20cm Platten. 
Im Nachhinein würde ich vielleicht nur die 20mm Platten nehmen. Denn für 6mm mehr und eine abgerundete Kante, die man mit der Oberfräse auch selbst machen könnte, das doppelte zu bezahlen ist eigentlich Irrsinn.
Die große Platte ist mit zwei Plattenverbindern verbunden. Das geht ganz prima, sofern man einen netten Nachbarn hat, der einem seinen Forstnerbohrer leiht.

Ganz wichtig: Vorher richtig messen, mein "Spezialgebiet" ;-)


Schlitz ausstemmen
Passt!



Die Arbeitsplatten habe ich mit warmem Speiseöl geölt. Das muss man zwar alle paar Wochen nachölen und es gibt mit Sicherheit auch mal Flecken, aber es sind ja ARBEITSplatten und keine ANSCHAUplatten. Zumindest in meiner Küche, bei anderen Menschen bin ich mir da manchmal nicht so sicher ;-)


Der Brückenauer Küchenschrank


Verbundene Platte (Leim nicht vergessen)

Ok, ich bin fast um IKEA rumgekommen. Aber zu meiner Verteidigung: Die kleinen Expedit-Regale sind wirklich praktisch und vielseitig einsetzbar und ich hatte sie ja eh schon da. Dafür ist mein Kleiderschrank jetzt etwas kleiner, was auch nicht schlecht ist. Der Chromfuss stand schon vor 20 Jahren in der Küche meines Bruders - im Keller entdeckt. Gut dass er alles aufhebt und gut dass es nicht mein Keller ist ;-)

 
Aus einem Reststück Arbeitsplatte noch eine Ablage


DAS schaut doch gut aus :-)
Jetzt fehlt nur noch die Beleuchtung über der Kochstelle. Da soll irgendwas Hängendes hin, wo man dann auch das Kochgeschirr unterbringen kann. Derzeit fehlt mir aber noch die zündende Idee.

Die Küchenschränke-Schubladen sollen noch neue Verblendungen bekommen. Dafür muss ich aber die Schrauben rausbohren und dafür hatte ich noch keine Lust. 

Jetzt aber mal ganz ehrlich: Die alten Küchenfronten fallen minimal ins Gewicht. Die Optik der Küche steht und fällt mit der Anordnung, dem Licht und der Arbeitsplatte. Von daher für mich eine gte Entscheidung.

Kosten der Kücheneinrichtung: 
gebrauchter Gasherd: €50,-
Arbeitsplatten: €115,- 
Platten-Verbinder: €6,-

Bezugsquelle:

Liebe Grüssle,
Karl-Erwin's-Köchin