21. September 2012

Sanierung Treppe außen - Spaß mit Beton Teil 3


Das schöne, sobald man ein wenig die Theorie verinnerlicht hat, ist, dass man fröhlich drauflos mischen kann. Noch schöner, wenn es draußen ist und man nicht auf jeden heruntergefallenen Batzen achten muss.

 

Beim Schließen eines rausgeplatzten Stückes Putz habe ich festgestellt, dass der reine Betonmörtel nicht gerade die besten Klebeeigenschaftten hat. Eine Kelle Kalk dazu und es hält bestens (links der helle Batzen). Nur nicht zu viel Kalk nehmen, da Kalk Wasser aufnimmt und das kann dann bei Frost wieder abplatzen (meine ish zumindest).

 


Ich habe am liebsten die Einzelmaterialien komplett separiert parat. So kann ich mir mischen was ich grad brauche. Gröberer Zuschlag und weniger Sand für die erste Schicht im Holzschuppenboden, nächste Schicht dann ein wenig feiner und für den Mörtel zum Verputzen nur Sand.

Danach hat er sich die 2. Autowäsche in diesem Jahr verdient.

Das Ergebnis ist nicht spektakulät, aber ich möchte auch keine Schönheitspreis gewinnen, sondern einfach nur dafür sorgen, dass alles noch ein paar Jährchen hält.



Jetzt heißt es nur noch das Ganze eine Woche lang feucht halten und dann kann der erste Frost kommen

Beste Grüsse,
KEF




19. September 2012

Sanierung Treppe außen - Spaß mit Beton Teil 2

So, weiter geht's: Mein erstes Mal betonieren und ich bin schon ganz aufgeregt :o)

Erstmal einen Schalung bauen, das ist eigentlich finde ich das Komplizierteste. Es muss - je nach Konsistenz des Betons, welche eher fest als flüssig ist und je nach Zuschlag aber nicht 100%ig dicht sein.


 

Kleine Betonkunde

Ich finde ein wenig Baustoffkunde in begrenzten Maße wirklich interessant und ein paar absolute Grundlagen braucht man eben einfach, also....
 
Beton besteht aus einem Bindemittel (Zement), einem Zuschlag (Betonkiessand) und Wasser.
Beton ist also das Endprodukt, ergo kann man natürlich im Baumarkt auch Beton(estrich) in 25 kg Säcken kaufen - weil die da mehr Geld mit machen. Da ist der Zuschlag dann schon drin und man rührt nur mit Wasser an. Das ist aber exorbitant teurer, als sich Zement und Zuschlag einzeln zu besorgen. Und bissl Sand kann man ja eh immer brauchen.

Betonkiessand besteht zu je 1/3 aus Feinsand (<1mm), Grobsand (1-7mm) und Feinkies (7-30mm).

Zement teilt sich auf in CEM II A-S 32,5R und 42,5R (Portlandzement), dabei ist 42,5R für tiefere Temperaturen und kürzere Ausschalzeiten - ich glaub für daheim ist es grad mal egal.

Das Mischverhältnis zwischen Zement und Zuschlag richtet sich nach der Betongüteklasse. Früher gab es die B-Klassen, heute gibt es neuere Klassen (C- etc). Ausreichend für die Heimwerkerin sind die alten Klassen allemal. Nach denen kann man sich so grob richten.



B80 (Mischung 1:9) für Fundamente ohne Bewehrung, die im durchfeuchteten Zustand (zB. Regen) nicht dem Frost ausgesetzt sind.

B120 (Mischung 1:6) für Fundamente und schwach tragende Wände mit einfacher Bewehrung, die im durchfeuchteten Zustand nicht dem Frost ausgesetzt sind.
 
B160 (Mischung 1:5) für Fundamente, Stützmauern und tragende Wände mit Bewehrung, die im durchfeuchteten Zustand dem Frost ausgesetzt sind.

B225 (Mischung 1:4) für Fundamente, Stützmauern und höher beanspruchte Wände mit Bewehrung, die im durchfeuchteten Zustand dem Frost ausgesetzt sind.


Für Klugscheißer: Die Zahl hinter dem B steht für die Würfeldruckfestigkeit nach 28 Tagen, z.B. 160 war 1,6 KN/cm. ;-)


Meine Ausführung

Ich nutze so in etwa B80 (1:4), und habe 3 Teile Sand, 1 Teil Kies und 1 Teil Zement gemischt. Immer eimerweise. 
Die Schalung hab ich in ein paar Minuten aus rumliegenden Brettern zusammengeschraubt und gebetet, dass sie die > 300kg Masse aushält (als ich fertig war).

Vorsichtiger Anfang
Vorsichtshalber, weil ich das mal beobachtet habe, hab ich noch ein bissl Baustahl mit eingearbeitet. Dabei muss man eigentlich irgendwie auf die Biegung und Ausrichtung achten - aber ich will ja kein Hochhaus bauen.... 
Ich habe die bereits vorhandenen Bauteile relativ akribisch mit einer Drahtbürste und dem Staubsauger gesäubert. Dann mit einer Zementschlämme (bissl Zement in Wasser flüssig anrühren) eingepinselt; das soll dafür sorgen, dass sich das Neu- besser mit dem Altmaterial verbindet was wohl eins der wenigen Probleme beim Betonieren ist.



Also, mischen, Beton-Pampe reinwerfen mit der Kelle und dann mit einer Dachlatte einstampfen. Immer ~15 cm hoch, Schicht für Schicht. Zum Schluß (wenn man's nicht verpennt) im fast festen Zustand mit einem Schwammbrett glätten.


Apropos Probleme beim Betonieren. Das Gute ist. Man kann wohl nicht viel falsch machen.
  1. Verbindung Alt-/Neumaterial. Will man zB eine Mauer aufstocken, macht es Sinn, ein paar Löcher zu bohren (da wo man's halt verbinden will), Baustahl einzustecken und dann drüberzubetonieren. Das soll wohl zum verbinden dienen.
  2. Lufteinschlüsse: wenn man nicht richtig einstampft, bzw. aus irgendwelchen Gründen hinterher Lufteinschlüsse hat, dann ist das nicht so gut.
Wenn man also ein Projekt anfängt sollte man es an einem Stück durchziehen. Am besten immer frisch in frisch, also alles auf einmal reinschütten - sagt sogar mein Nachbar :)

Beten, dass die Schalung 24 Std durchhält.
 
Insgesamt denke ich, um mal eine Kleinigkeit zu bauen, Gartentreppe, kleine Mauer, Fundament, Kellerestrich etc. kann nicht viel schief gehen. 

Bei meiner Aktion sehe ich das wie immer ganz pragmatisch: 
  • Entweder es hält, dann ist es super und ich kann betonieren ab sofort in meine Gedanken einschließen wenn ich Überlegungen zu Neubau oder einer Reparatur anstelle, 
  • wenn nicht sind €20,- und 1-2 Tage Arbeit wortwörtlich in den Sand gesetzt. 
Damit kann ich leben und die Erfahrung gemacht zu haben ist es mir in jedem Fall wert :)

Achja, Schalung entfernen kann man wohl nach 24 Stunden. Ausgehärtet ist das Ganze dann eigentlich (wenn man's ganz genau nimmt) nie (oder erst nach 100 Jahren), aber als Norm gilt 28 Tage.

Ich bin jedenfalls gespannt auf das erste Ergebnis.... :-)


Tataaaa.... meine erste Beton-Mauer

Buchempfehlung: "Do it youself" von Roland Gööck. Ich habe die Auflage von 1970 und mir gerade die von 1979 bestellt. Da steht wirklich alles drin mit vielen Zeichnungen. Für ein paar € zB auf amazon, Flohmarkt etc zu haben.

Grüssle,
Karl-Erwins-Betoniererin


17. September 2012

Sanierung Treppe außen - Spaß mit Beton Teil 1

Heute habe ich am Dach meines (in 2011 aus Alt- und Wegwerfmaterialien selbstgebauten) Wintergartenwindfangs hinten die Anschlussbleche (aus weggeworfenen Dachrinnen) angeschraubt.
Ob's nun dicht ist wird der nächste Regen zeigen. 3 Stunden auf dem Dach haben mir gezeigt:
1. Die Konstruktion hält meine knapp 50kg aus und 2. ich habe sehr friedfertige Hornissen unter'm Dach, die wohl ihren Nest-Eingang erstmal neu finden mussten, weil ich nebenbei noch das Moos auf den Ziegeln entfernt habe. 

Danach habe ich mich spontan entschieden die Sanierung meiner Außentreppe, die in den Garten führt, des angrenzenden Plateaus und des Holzschuppens anzugehen... 

Aus der Entfernung sieht's garnicht so schlimm aus

Doch da müsste mal einiges getan werden....



Vermutlich hält das Ganze auch so noch 50 Jahre. Auf den Bildern sieht es jedenfalls (für mich) schlimmer aus, als ich es real empfinde. Ich benutze die Treppe ja auch noch. Sie ist stabiler als sie aussieht ;-)


Efeu ist böse!!!


Nunja, ich möchte nur ausbessern und nicht abreissen. Aber erstmal das Schlimmste entfernen muss sein. Dabei kann ich auch endlich mal wieder meinen Meiselhammer auspacken.


Ziemlich hohl....

Ich möchte nun die Treppe zuerst schalen und dann Stufe für Stufe ausbessern. Der eine Sack Zement wird da wohl nicht reichen, aber zumindest kann ich anfangen.

Weil ich gerade aktuell mal wieder gefragt wurde woher ich das alles "kann": Ich informiere mich zu 90% im Internet. Aktuell ging der Weg in etwa so:

Naja, so kommt eins zum anderen und bei einem guten Glas Wein kann man das schon aushalten. 
Je mehr man recherchiert und sucht und liest, desto schneller und effektiver wird man mit der Zeit. 
Bei Anleitungen, für die man ein Video benötigt, sind meisst die englischen Videos besser, bzw. es gibt einfach mehr Informationen; zumindest ist das bei meinem Lieblingsthema Fenster & Holz so und nebenbei lernt man auch noch einige neue Vokabeln ;-)

Alles Gute,
die Frau


13. September 2012

Fensterspalten - Fensterbänke außen

Hallo,

konstruktionsbedingt gammeln meine Fensterrahmen an der Sohlbank immer wieder vor sich hin.

Mein Ziel:

Spalt so verschließen, dass er schlagregendicht, aber dennoch diffusionsoffen bleibt.
 

Meine Optionen:
  1. Silikon - scheidet hier natürlich mal wieder aus, da es diffusionsdicht ist. Außerdem mag ich das Zeug einfach nicht. Also entweder man schneidet sich einen Keil aus Holz (danke für den Tipp!) und klopft den in den Spalt, was mir aber schwierig erschien, da der Spalt nicht überall gleich breit ist und ich innen (siehe Skizze) auch keine Widerlage habe, so dass es mir den Rahmen im schlimmsten Fall nach innen drücken würde. Oder man nimmt ein anderes Dichtmaterial.
  2. Neue Fensterbänke aus Alu oder Kupfer. Die kann man zB. vom Spengler machen lassen oder mittlerweile sogar im Internet bestellen.

Kitten 

Ich habe mich für Option 1 mit dem guten alten Leinölkitt entschieden. Der schadet weder dem Holz noch der Umwelt. Ist zwar nicht so wartungsarm, wie was "chemisches", aber da ich ohnehin meine Kittfasen immer nachölen muss kommt es auf den einen Pinselstrich mehr oder weniger auch nicht an.


Spalt vorher, gesäubert

Das tut's erstmal bis ich weiß, ob ich Fensterbänke haben will und wenn ja welche.... :-)

Spalt nachher





Nunja, bald kommen eh die Winterfenster wieder dran und dann sind meine geliebten Sprossenfenster auch wieder gut vor der Witterung geschützt.





Bezugsquellen:
http://www.fenster-bank.de/kupferfensterbanke-mit-40mm-nase/ (nur gefunden, nicht ausprobiert)

Liebe Grüsse,
KEF



P.S.: Meisen mögen Fensterkitt... Also, auch wenn es niedlich und tierlieb ist würde ich empfehlen Wildvögel nicht auf der Fensterbank zu füttern, am Ende werden sie dann nämlich zahmer als man möchte ;-)



Schmeckt Meisen scheinbar gut der Kitt.







7. September 2012

Fensterläden Sanierung - Fazit

Soo, es ist voll bracht. 

Die Läden hängen.

Und ich bin froh, dass es rum ist!
Würde ich das nochmal machen - ich weiß nicht....



Hätte ich eine Ablaugerei in der Nähe gefunden, hätte ich die Läden vermutlich hingebracht und nur zum Streichen wieder abgeholt. Allerdings gibt es hier nach meinem Kenntnisstand niemanden, der solche Arbeiten ausführt. 
Aber gut, ein bisschen stolz bin ich natürlich schon, dass ich es an einem Stück durchgehalten habe.

Was habe ich alles gebraucht/benutzt und wie lange für 4 große Fenster (Doppelläden - einer rechts einer links) und 3 kleine:
  • eine Woche Urlaub in der man bereit ist jeden Tag 5-7 Stunden in der Werkstatt zu stehen
  • eine Werkstatt in der man in der Zeit nach Feierabend einfach alles liegen lassen kann
  • übliche Schutzkleidung und ich empfehle eine ABC-Maske (weißt Du mit was das Holz vorher behandelt wurde??)
  • Holzwerkbank mit Schraubstock
  • eine 3er- oder besser 4er-Steckdose, gute Beleuchtung
  • Schraubstock
  • Bandschleifer
  • Elektrohobel
  • Beitel
  • Klüpfel
  • Schraubzwingen
  • Heißluftfön und Spachtel
  • Winkelschleifer mit Schleifscheibe
  • Grundieröl, Standölfarbe (halb- und vollfett)
  • Pinsel
  • Evtl Farbe und Grundierung für die Bänder, Ladenhalter und Scharniere
  • neue Schrauben (nein, ich habe nicht die alten wiederverwendet, sondern in neue Edelstahlschrauben investiert)

In der Morgensonne


So, dann rechne ich mal spaßeshalber....
6 Tage x 7h plus nochmal 10h für's Nachstreichen, rumtragen, Schrauben kaufen etc. = 52h, aufgerundet auf 55
+ 5h Überlegungen welche Farbe etc.... = 60h Aufwand.
Bei willkürlichen €12/h = €720,-
35h Strom für die Geräte à ~500Watt. = 17,5 kwh = ~€4,50
Schrauben: €50,-
Farbe: €50,-
Kleinkram, Pinsel, Schleifmaterial: €50,-
Macht gesamt: ~€900,- für ~ 20qm

Nicht eingerechnet ist hier die Anschaffung des Werkzeugs, aber das würde zu weit gehen...

Gegenprobe:
Die Preisliste einer Ablaugerei nennt €15-18,-/qm= €340,- plus Schrauben etc. 150,- macht €490,- ; alles klar?

Ok, ich hör schon auf. Das aber nur mal als Beispiel, dass Selbermachen nicht unbedingt günstiger sein muss und auch nicht unbedingt die eigenen Nerven und die der Mitmenschen schont. 

Ja, aber ich hab's gemacht, es ist vorbei, es sieht toll aus, ich hab mir bewiesen, dass ich's kann, aber ich hoffe es bleibt bei 1x/Leben ;-)


Den Enten ist's Wurscht...


Quellen:

Holz-Ablauge-Arbeiten: http://www.krebsmuehle.de 
Kreidezeit Shop (gibt noch andere): http://www.colores-nativi.de/ (<-- danke übrigens für den schnellen unkomplizierten Umtausch der Fehllieferung :)

Und jetzt widme ich mich wieder meinem Garten und meinen Apfelbäumen....

Liebe Grüsse,
Karl-Erwin's Frau