14. August 2011

Holzfenster Sanierung - Teil 1 Farbentfernung

 "Naja, als erstes müssen se ja mal die alten Fenster austauschen" - war der häufigste Satz den ich von Nachbarn und anderen neugierigen Dorfbewohnern gehört habe.
DIE BLEIBEN DRIN
war von Anfang an meine Antwort und dabei bleibt es auch.














Gründe für meine Entscheidung: Heutzutage unbezahlbare 70 Jahre alte Schreinerarbeit und ein wenig auch  meine 

Ich-muss-meinen-Kopf-durchsetzen/ich-mach-es-halt-anders-als-andere Mentalität.

Eckdaten: Holzsprossenfenster, Kiefer, 2mm Einfachverglasung, Scheiben nur noch teilweise vorhanden, oft gerissen, Kitt vertrocknet, jahrelang ungepflegt. Zum Glück! - sonst wären vermutlich noch mehr als die 5 Schichten Ekelfarbe drauf.

Schritt eins war klar: Die Farbe muss runter! Nur wie? Folgende Methode hat für mich bisher am besten funktioniert (eine Alternative die ich noch nicht probiert habe ist das Ablaugen mit Ätznatron, darüber schriebe ich dann aber noch, es steht schon bei mir im Schrank).




Ich habe benutzt:
- Heißluftfön und Farbentfernspachtel (die ist ein wenig dicker als eine normale Spachtel), ein guter Beitel nutzt manchmal zum auskratzen der Ecken, eine softe Drahtbürste schadet nicht zum zwischendurch abbürsten
- Verschiedene Schleifmaschinen, idealerweise in der Reihenfolge  Bandschleifer (80er Körnung), Exzenterschleider (120er Körnung), Bohrmaschine mit Schleifaufsätzen (Flächenschleifer und Kunststoffbürste, die halten beide auch sehr lange), evtl. Dremel für die Feinarbeit.
 

Immer mit Handschuhe arbeiten versteht sich von selbst und die Glasscheiben (sofern noch intakt) nicht zu viel befönen, denn gerade die dünnen springen sehr schnell.


Im Idealfall habt ihr dann hinterher ein schönes Holzsprossenfenster mit oder ohne Scheiben (die Folge zum kitten kommt noch). Wenn's schlecht läuft habt ihr Fäulnis- und/oder Schädlingsbefall, das könnte dann so aussehen:



Macht aber nix, als angehender Hobbyschreiner kann man das ja nachbauen ;-)


In einer der nächsten Folgen dann: Scheiben, kitten, Holzbehandlung....


Bis dann,
Karl-Erwins Frau










4. August 2011

Besser spät als nie....

Liebe Leute!

Ich hätte gleich am Anfang mit dem Blog anfangen sollen. Im Februar 2011. 
Als ich eingezogen bin. 

Als...

... noch kein funktionierender Ofen die Eisblumen am Fenster innen wachsen lies
... ich noch mit Wollmütze schlief.
... noch 5 Schichten Ekelfarbe auf allen Fenstern das schöne Holz versteckt haben 

... noch alle Scheiben der Holzfenster kurz vor'm Rausfallen waren (sofern überhaupt vorhanden)








... es 2 Wände mehr gab
... es ins Dach regnete
... die Elektrik aus einem einzigen Stromkreis mit textilummantelten Kabeln bestand
... kein Bad vorhanden war und keine funktionierenden Wasserleitungen
... das Wasser statt in den Kanal in den Keller lief
... der Garten ausschließlich aus Gras und ein paar Bäumen bestand
... Heizkörper ohne Funktion in den Räumen vor sich hin rosteten
... ich noch dachte: Mein Smart schafft das schon
... ich noch keine Ahnung hatte, was man so als Nicht-Handwerker alles DOCH kann, wenn man muss und es einfach nur TUT

Mittlerweile kann ich
- Glasscheiben schneiden und einkitten
- Festerrahmen aus Holz bauen
- mit Schreinerhandwerkzeug und Oberfräse umgehen
- Sauerkraut einlegen
- Kalkputz anmischen und verarbeiten
- Wasserleitungen verlegen (die sogar dicht sind)
- "Bio"-Fensterlasur mit Pigmenten selbst anmischen
- Ofenrohre verlegen und Holzöfen anschließen
- Dachfenster einbauen
- einen Rehbock zerlegen und einwecken
- Deckenund Wände verputzen
- mit einer Hilti ganz gut umgehen
- mit Schilfrohrmatten und Steinwolle Innendämmung aufbringen
- Eine Wiese mit Lehmboden zum funktionierenenden Gemüsebeet umfunktionieren
- Bad planen und Wanne, Toilette etc. einbauen
- Innenwände einreißen
- Internetverbindung via UMTS-STick, Richtfunkantenne, WLAN-Router, Funksteckdose einrichten

Und ich kann leben ohne

- Kühlschrank




- Gefriertruhe
- konventionelle Heizung
- Fernseher
- Elektroherd
- Warmwasser (außer zum duschen)
- Klingel
- Verkehr vor der Haustür
- Fitnessstudio und Krafttraining


dafür mit
- Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten
- tollen Nachbarn
- einem verschwindend geringen Strom- und Wasserverbrauch
- relativ geringen Sanierungskosten, sponsored by Eigentleistung, Sperrmüll und Internet




Es sind natürlich noch 1.000 Dinge mehr passiert; das meißte habe ich vermutlich verdrängt ;-)

Euer Karl-Erwin