15. Mai 2014

Bienen: Top-Bar Hive Workshop in der Landesanstalt

Um mir zumindest ein wenig Praxiswissen zu verschaffen und gleichzeitig auch eine andere Bienenwohnung kennenzulernen war ich die letzten beiden Tage in der bayerischen Landesanstalt beim Top-Bar Hive Kurs. 
Ein Tag Theorie und ein Tag praktisches Arbeiten an der Beute. Hier eine kurze Zusammenfassung. Der Kurs ist sehr zu empfehlen - sowohl für Neulinge als auch für erfahrenere Imker, die eine Alternative zu den klassischen Beuten kennenlernen möchten.


Warmbau (wie hier) oder Kaltbau möglich. Das Flugloch kann auch oben sein. Mäusesicher.


Die Landesanstalt hat mehrere, gesehen habe ich 8, Top-Bar Hives in Betrieb und sie im Laufe der Zeit verfeinert. 
Ursprünglich kommt diese Form der Bienenhaltung aus Afrika - endlich mal ein Export VON Afrika NACH Europa.




Allerdings ist die Version aus Veitshöchheim um Einiges erweitert um zum Beispiel eine Varroa-Behandlung möglich zu machen. 
So hat die bayerische Variante einen offenen Gitterboden mit Schublade, Spacer zwischen den Oberträgern für die Winterbehandlung mit Oxalsäure, und eine Inspektionsklappe zur Schwarmkontrolle.

Zwei Fluglöcher um zB. Ableger zu bilden, dann arbeitet man mit zwei Trennschieden

Die Bauanleitung gibt es hier als pdf, man kann die Top-Bar allerdings auch fertig kaufen. 



Erweiterung in der Horizontalen


Mein Fazit 


Pro: 
  1. Es ist einfacher als die klassischen Beuten
  2. Man muss (außer Waben und dem Deckel) nichts heben, sogar für Rollstuhlfahrer geeignet
  3. Man muss nichts irgendwo lagern (Zargen, Rähmchen etc), alles bleibt in der Beute im Teil hinter dem Trennschied.
  4. Übersichtlich: Man kommt überall (zumindest grob) dran und kann sich so eine Übersicht verschaffen ohne die Bienen zu stören. Kein Rumheben und Ankippen von Zargen zum Beispiel nötig.
Contra:
  1. Weniger Ertrag
  2. Wandern nicht oder nur mit großem Aufwand möglich
  3. Die Durchsicht dauert ein wenig länger.

Die Referenten argumentierten noch mit Naturbau und der Ersparnis der Anschaffung einer Schleuder, da man die Waben nur ausschneidet und abtropfen lässt. Das geht aber natürlich bei einer klassichen Beute auch indem man so wie ich nur Rähmchen einhängt und diese von den Bienen selbst ausbauen lässt.

Ich bin insgesamt ziemlich begeistert. Wenn man nicht den maximalen Ertrag aus den Völkern pressen will erscheint es mir eine schöne Variante, die sich je nach Gusto, Fähigkeiten und Werkstattausstattung natürlich noch beliebig verfeinern und erweitern lässt, zB mit einem Honigraum wer das möchte.





Werde meinen Bienchen mal davon erzählen und sie fragen was sie von so einer Wohnung halten würden.

Servus,
KEF


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