5. Mai 2014

Bienen - eine Anfängerin erklärt für Anfänger (was sie glaubt verstanden zu haben)

Was ein Durcheinander. Also nochmal von Anfang:

Schwarm gefangen, in eine Zander-Beute mit 4x Futterwaben (von einem Imker) und Leerrähmchen gesetzt.
Eine Woche später eine Wabe jüngste Brut plus zwei Mittelwände dazu.
Noch eine Woche später inspiziert: Maden auch in den anderen Waben, ergo Königin ist und war da, restliche Rähmchen auch schon recht gut ausgebaut.
Das habe ich vor zwei Tagen gesehen als ich mich das erste mal alleine und "schutzlos", nur mit einem Nelkenöltuch "bewaffnet" dem Bienenvok gestellt habe. Beziehungsweise es gestört habe durch reinschauen und rumhantieren.
Das Nelkenöltuch legt man nach abheben des Deckels oben auf die Waben (bzw. die Oberträger der Rähmchen) damit die Bienen nach unten laufen und oben nicht stören. (Also ich störe die Bienen mit Nelkenöl, damit sie mich nicht stören, und ich sie dann nicht verletze daruch dass sie mir im Weg sitzen).


Nelkenöltücher auf den Waben - davor laufen die Bienen weg



Und jetzt aber mal einen Schritt zurück, denn ich falle nun nach etlichen pdfs und zwei Bienenbüchern schon in das Fachjargon, dass ich ja eigentlich selbst nicht mag, daher hier eine kleine Einführung von einer absoluten Anfängerin für Anfänger :)

Beute
Die Holzkiste in der die Bienen wohnen. Diese soll ein Kompromiss zwischen den Bedürfnissen der Bienen und denen des Imkers sein. Hier schlägt das Pendel je nach Beute (und Ansicht, Philisophie) mal mehr in die eine oder andere Richtung. 

Beutenarten
Grob unterteilt gibt es Beuten mit mehreren Zargen (Zander, Warré, Deutsch Normalmaß (DNM)), die man nach und nach auf-, bzw. untersetzt oder Einraumbeuten/Großraumbeuten, die wie der Name schon sagt nur einen Raum haben. Jede Beute hat Vor- und Nachteile und einige einfach mehr Tradition als andere.

Zarge
Eine Zarge ist quasi ein Stockwerk der Bienenbeute.

Wabe
Eine Wabe hat wohl jeder schonmal gesehen. Eine Zarge fasst je nach Beutenart etwa 8-11 Waben. In den Waben ziehen die Bienen ihre Brut auf und lagern Honig/Pollen für den Winter ein (den der Imker dann für sich beansprucht).

Rähmchen
In der Regel wird bei den Zargen-Beuten mit Rähmchen gearbeitet in welche die Bienen dann die Wabe exakt bauen. 
Das ist praktisch für den Imker, denn er kann die Rähmchen inkl. der Waben und allem was sich darin befindet aus der Zarge ziehen, inspizieren, den Honig extrahieren etc.

Mittelwand - ja oder nein
In der konventionellen Imkerei wird zusätzlich in das Rähmchen noch eine so genannte Mittelwand eingelötet (in Drähte die sich in dem Rähmchen befinden). 

Diese Mittelwand ist eine Wachsplatte, welche die Größe der einzelnen Waben durch eine Prägung vorgibt. Die Bienen bauen dann aufgrund dieser Prägung die Waben auf volle Breite aus.
In der naturnahen (oder wie auch immer man sie nennen mag) Imkerei werden diese Mittelwände weggelassen und die Bienen dürfen/müssen sich selbst entscheiden was sie bauen.

Wabengöße
Der Clou an der Sache ist nämlich, dass je nach Größe und Beschaffenheit der Waben unterschiedliche Bienen, also 
  • Arbeiterin (die will der Imker haben, denn die bringt ihm den Ertrag),
  • Drohn (der ist für die meißten Imker "nutzlos"), oder
  • Königin (meißtens auch nutzlos, denn dann will das Volk schwärmen = sich teilen und das macht dem Imker Arbeit)
aufgezogen werden und schlüpfen.
Ich hoffe, dass stimmt alles so ;-)

Was ich als nächstes tun werde ist mir die Rähmchen die ich bestellt habe so umfräsen, dass sie oben (am Oberträger) dreieckig mit einer Spitze nach unten sind. Denn das soll den Bienen helfen gerade Waben zu bauen (was sie in der Natur ganz ohne alles nie tun würden), was dann wiederrum mir hilft. Diese kommen dann in die nächste Zarge und die auf die erste, so dass die Bienen ein zweites Stockwerk haben um zu wachsen.

In zwei Wochen nehme ich an meinem ersten Bienekurs über zwei Tage teil und hoffe dass ich da noch ganz viel lerne. Es geht um die Topbar-Hive, eine Einraumbeute, die ganz ohne Rähmchen auskommt und einen Eingang von oben. hat. Angeblich soll die speziell für den Hobby-Imker sehr einfach zu handhaben sein und man muss nicht viel an den Bienen rumdoktorn. Klar, bringt nicht so viel Ertrag, aber das ist mir ja auch nicht so wichtig :-)

Grüssle,
KEF



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