9. Juli 2015

Hofdach Teil 3 - Stegplatten anbringen

Das ging schnell!

Dank einiger Telefonate direkt mit dem Lieferanten waren die fehlenden Teile innerhalb 2er Tage geliefert. Super Service. Danke!

Das s.g. Universal-Profil (Achtung: das ohne Steg!) eignet sich dafür auf den (durchbohrten) Stegplatten verschraubt zu werden. 

Von einer punktuellen Befestigung nur mit Schrauben wird dringend abgeraten. Vom Durchbohren der Platten allerdings auch, aber irgendwie muss man's ja machen.

Universalprofil ohne Mittelsteg


Zum Vergleich hier die Profile mit Mittelsteg. Die kann man nur zwischen zwei Platten schrauben. 

Profile mit Mittelsteg

Ich habe also die beiden Universalprofile auch noch mit Löchern versehen. 

Aus gutem Grund habe ich diese ganze Baustelle barfuß begangen. 

Die Aluspäne vom Bohren sind messerscharf und ich bevorzuge es selbst reinzutreten. Nicht, dass sich eines der Tiere daran verletzt. 
Zwar war ich bemüht alles gleich wegzukehren, aber irgendwo liegt eben immer noch einer.
Ich denke aber, ich habe sie mittlerweile alle mit meinen Füßen "aufgesammelt".



Aluspäne machen aua.

Acryl bohren


Nachdem die Profile nun endlich alle vorbereitet waren, musste ich nur noch die Stegplatten - die erste und letzte - durchbohren. 

Davor hatte ich etwas bammel obwohl ich extra einen dafür geeigneten Stufenbohrer gekauft hatte.

Acryl niemals mit einem normalen Bohrer bohren! Kann Haarrisse verursachen.

Der Hersteller würde empfehlen die Löcher ~50% größer als die Schrauben zu bohren. Eigentlich soll man sie ja aber garnicht durchbohren ;-)

Mit dem Stufenbohrer kann man aber eigentlich nichts falsch machen. Er hat eine Skala, auf der man dann beim Bohren ablesen kann bei welcher Lochgröße man gerade ist. Ich habe 65mm Schrauben, ergo habe ich 11er Löcher gebohrt. 

Da man natürlich in eine Kammer bohren will und nicht in den Steg zwischen zwei Kammern, muss der Sparren dann entsprechend sitzen. 
Ich musste meine äußeren Sparren nochmal 4cm verschieben. 
Wenn man die Platten bei der Unterkonstruktion schon verfügbar hat, kann man das natürlich vorher messen. Bzw. man könnte sich das auch anhand der Kammerbreite bestimmt ausrechnen. Soweit hatte ich aber nun wirklich nicht gedacht.


Stegplatten auf's Dach

Vorbereitet war jetzt alles.

Nun musste ich die Platten noch auf's Dach bekommen. 
Das war angesichts des leicht stürmischen Wetters ein wenig stressig. Ich hatte ständig Angst davor, dass ein Windstoß die Platten runterfegen könnte. 

Klar, ich hätte auch einen anderen Tag abwarten können, aber das wollte ich natürlich auch nicht.



Bijou kontrolliert nochmal: no-drip unten, Tropfnase unten. Alles ok!

Leider könnte ich in der Zeit aber ruhigen Gewissens keine Bilder machen.
Die Komplexität hielt sich aber natürlich in Grenzen. Stegplatten hoch, zwischen die Profile legen. Dann ausrichten so dass links und rechts der Platte jeweils das geplante Spiel von ~5mm ist, gleichzeitig aber die Platten unten auch in etwa eine Linie bilden.

Dann werden die nummerierten Deckel der Profilböden aufgelegt und festgeschraubt. An zwei Deckeln musste ich die Bohrlöcher noch leicht vergrößern (man sollte unbedingt einen Versenker-Bohrer im Sortiment haben), aber alles in allem hat es gepasst.


Bohlen oder Bretter auflegen um an die hinteren Schrauben zu gelangen

Um die hinteren Stellen zu erreichen muss man unbedingt Bohlen oder Bretter auflegen. Die Platten sind natürlich nicht zum Betreten gedacht, auch wenn sie mich vermutlich aushalten würden. Die Bretter immer von Profil zu Profil mindestens auflegen. 
Wer einen guten Gleichgewichtssinn, schmale Füße und ein wenig Risikobereitschaft hat, der kann auch auf den Profilen balanchieren um die hinterste Schraube zu erreichen. Ohne ein wenig Nervenkitzel macht das ja keinen Spaß. ;-)
Dabei dann daran denken gleich die Schutzfolien abzuziehen.

Wenn das erledigt ist wird noch das untere Endprofil oben mit Spezialsilikon abgedichtet. Wer die äußeren Platten - wie ich - über die äußeren Sparren stehen lässt sollte auf der Unterseite noch eine Silikonspur als Tropfnase ziehen.

Nun fehlt nur noch die Regenrinne.

Fertig



Von vorne fällt das neue Dach kaum auf



Im folgenden Bild sieht man nochmal wie ich das mit dem seitlichen Überstand über den Sparren gelöst habe. Genau dafür braucht man das Universalprofil (ohne Steg!!) und den Stufenbohrer. Die leicht geschlängelte unter der Platte am Rand ist die Silikon-Tropfnase.

Ja, die Pfette ist zu lang. Das ist aber Absicht da ich die noch mit dem Schuppendach verbinden möchte. Sicher ist sicher.
Auf die Pfette kommt dann noch ein kleines Blech.

Seitlicher Überstand schützt den Sparren vor Nässe


Erste Regentropfen auf dem neuen Dach

Schön hell ist es

Der Lieblingsplatz ist nun auch endlich regensicher

Fazit

Es hat sich gelohnt. Auch dass ich mir so lange Gedanken über das wie und wo gemacht hatte. 
Der Hof ist durch seine dreieckige, schmale Grundform etwas schwierig beplanbar. Zusätzlich sind der Durchgang zum Schuppen und der Treppenabgang kritische Stellen. Wäre das Dach weiter vorne, würde man sich nun beim Runtergehen der Treppe den Kopf stoßen. Gut, ich vermutlich nicht mit meiner Größe, aber man muss ja auch für Gäste mitdenken.

Eigentlich ist die Montage nicht schwierig, aber man sollte schon genau wissen was man tut. Einfach mal Platten kaufen und irgendwie befestigen kann schnell schief, bzw. ins Geld gehen.
Dennoch kann ich es für den klassischen Heimwerker und auch für Alleinewerker empfehlen. 
Wer sich nicht selbst traut kann dennoch viele Vorbereitungsarbeiten übernehmen wie z.B. das vorbereiten der Platten mit dem Dust-Tape und den Abschlußprofilen. Dafür muss man wirklich kein gelernter Handwerker sein.

Verbesserungen

Ich glaube einen Denkfehler habe ich beim Verschrauben der Profilböden  gemacht. Es hätte vermutlich gereicht diese genau bis zur unteren Kante der Sparren gehen und nicht auch noch überstehen zu lassen. Die Platten hätte man dennoch überstehen lassen können, ebenso wie die Profildeckel. Dann müsste man beim Vorbohren allerdings die Paare versetzt zueinander fixieren.

Etwas unklar ist mir noch  die Verwendung der Aluwinkel, die irgendwie  unten als Abrutschsicherung montiert werden sollen. Ich schätze man verschraubt die mit den Profilen. 
Der Hersteller sagte mir etwas von "werden zum Schluß einfach aufgesteckt". Ich wüsste allerdings nicht wie ich da wo was aufstecken und das dann auch noch irgendeinen Nutzen haben sollte. Mal sehen was ich damit noch anstelle....

Grüssle,
KEF

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen