Ich kenne mich ja selbst mittlerweile gut genug und weiß dass ich nur auf die harte Tour lerne, wie hier mal wieder. Dafür geht's dann schnell ;-)
Zur Vorgeschichte: Ich dachte mir es wäre eine ganz tolle Idee, den Durchbruch zwischen Schlafzimmer und Ankleidezimmer mit einem schönen dicken Samtvorhang, den ich noch von meiner Großmutter hatte, zuzuhängen. Denn meine Klamotten brauchen keine warme Luft und die 2x 5 Min/Tag, die ich mich in dem Zimmer aufhalte, ich eigentlich auch nicht.
"Übeltäter" Nummer 1 |
Zusätzliche habe ich noch einen Testaufbau gemacht um die warme Luft aus meinen Warmlufttauscher vom Ofen per Rohr in das Schlafzimmer darüber zu leiten.
Warmluftsammler am Ofenrohr |
Zwei fatale Fehler wie sich nach nur 2 Wochen (!) herrausgestellt hat. In der Zeit waren es draußen so um die -3°C/1°C, geheizt habe ich nur mit dem Ofen unten (im Schlafzimmer steht auch noch ein kleiner).
Durch das Rohr kamen dann auch teilweise 50°C warme Luft oben an, wobei der Querschnitt, bzw. die Menge an Luft schon wesentlich mehr sein müssten um das Zimmer ernsthaft so zu heizen. Aber war ja als Test gedacht.
"Leitung" durch die Decke ins Schlafzimmer |
Dann stand ich ein paarmal schnüffelnd im Ankleidezimmer, weil ich mir sicher war Schimmel gerochen zu haben - damit kennt man sich irgendwann aus, wenn man in einem mit Schimmel befallenen Haus ein paar Jahre gewohnt hat :-/
Aber gefunden hatte ich nichts. Bis ich dann eines Mittags - "Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh" - an der Außenwand hinter dem Vorhand und unten an der Fußleiste die Pilzflocken entdeckt habe.
Also, Notfallmaßnahme:
- Fenster-Vorhang weg
- Durchgangsvorhang weg
- Wand komplett mit 1:3 gekalkt
- Mit dem kleinen Bollerofen die Räume auf 36°C gebracht in 2 Stunden und dann Fenster auf. Das Ganze ein paar Mal.
- Dann bei Frosttemperaturen nochmal extra viel gelüftet
Es glüht so schön.... |
Ich hab's jetzt wieder im Griff, aber seitdem habe ich eine neue Grundregel, die ich auch befolge:
Zwischen nicht-beheiztem und beheiztem Zimmer muss eine Tür liegen. Die muss zu sein. Luftaustausch möglichst vermeiden.
Denn - was mir jetzt im nachhinein auch ganz logisch erscheint - die warme Luft sucht sich immer den Weg zum Kalten. Und wenn sie da nicht weg kann, schlägt sie sich an der kältesten Stelle nieder. Normalerweise wäre das das Fenster - sofern ungedämmt, wo man die Feuchtigkeit dann zB durch Abwischen relaiv einfach "entsorgen" kann.
Hinzukommt, dass ich mit der Ofenrohrkonstruktion die warme Luft, die viel mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als die kältere im 1. Geschoss, nach oben transportiert habe. Dort stieg dann natürlich im kalten Zimmer die Luftfeuchtigkeit immens an. Dann noch die Feuchtigkeit vom Schlafen, die durch den Vorhang zwischen den Räumen natürlich durchkann - bingo!
Und: ich war letztes Jahr zu faul das Ankleidezimmer auch noch zu kalken, weil es recht aufwendig ist und habe mit normaler Wandfarbe gestrichen. Das hat sich jetzt gleich gerächt.
Man lebt, man lernt.
So long,
Karl Erwin's Frau
:-)
AntwortenLöschenIch hoffe, das mit dem Schimmel bleibt uns erspart. Wir haben alles mit Lehm verputzt und dann Marmormehl-Kaseinfarbe von Kreidezeit drüber gestrichen. Die ist der Hammer und der Schimmel mag sie nicht. Durch den Putz müssten wir so 1000 Liter Wasser ins Haus gebracht haben. Bisher merken wir nur, dass das Haus sich durch die Feuchtigkeit etwas schwerer heizen lässt, aber sonst soweit alles ok.
Dann mal weiter viel Erfolg im Kampf gegen den bösen Schimmel! (Der vor unserem Haus wiehert übrigens gerade...)
Hallo,
AntwortenLöschenDu hast ja richtig erkannt, dass warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als Kalte. Jedoch ist der Schimmel nur eine Ausprägung der sehr feuchten Luft und der deiner kalten Wand.
Also ich würde versuchen, das Haus weniger mit warmer Luft und mehr mit warmen Platten zu heizen und niemals Räume auskühlen zu lassen sondern immer eine Temperatur (Nicht Luft sondern Wandtemperatur) im Haus/Zimmer zu halten.
Ein anderes Problem an warmer Luft ist, dass du ja Sauerstoff brauchst zum Leben, also musst du lüften und in der Zeit lüftest du deine ganze schöne warme Luft weg. Die Feuchtigkeit geht auch kaum durch warme Luft weg, da Luft ein äußerst schlechter Wärmeleiter ist und die feuchte Wand schlecht erwärmt.
Der einfachste Weg feuchte Wände zu bekämpfen ist mit warme Platten zu heizen ist großflächige Typ 10 Heizkörper zu nutzen oder fast jeden Raum mit einem Kachelofen zu beheizen aber zweite Variante ist noch weniger ökonomisch als die erste ... außer du hast einen Ofensetzer in der Familie.
Ich hatte zwei feuchte Wände im Keller und alle meinten es wäre zwingend nötig da mehrere Tausend Euro zu investieren um sonst was für seltsame Dinge zu tun. Nachdem ich mich nach einem halben Jahr in das Thema Bauphysik eingelesen hatte habe ich mit Heizstrahlern die Wände bestrahlt und das hat die feuchten Wände nicht nur von Schimmel befreit sondern so getrocknet, dass der Putz aus den Fugen fiel. Das hat mich nur etwas Strom gekostet, da diese Heizstrahler (4 mal 500 Watt) in den Toiletten als Heizung installiert waren und ich die nur in den Keller bringen musste.
Von einem ständigen heizen mit Strom habe ich aber Abstand genommen, da ich für die kwh Gas nur ein sechstel einer kwh Strom bezahle.
Du kannst dir aus dem Baumarkt auch einen Gasheizer und eine Gasflasche kaufen wenn du es nur mal testen willst. Das kostet keine 40 Euro.
André
Das mit dem niemals Räume auskühlen lassen würde bedeueten, dass ich 70% des Hauses im Winter "für die Katz" (die ich nicht habe) heize. Ich werde es vermutlich diesen Winter wieder so handhaben wie im Frühjahr 2013: Türen zu und auf den Raum mit dem Ofen beschränken. Das geht mal für ein paar Wochen. Die Räume die bewohnt werden, müssen natürlich beheizt werden, aber derzeit brauche ich nicht so viel Platz.
LöschenGasheizer habe ich bringt aber eben nochmal zusätzlich Feuchtigkeit in die Räume.
Karl-Erwin ist eben eher ein Sommerhaus :)
Hallo,
AntwortenLöschenIch verstehe nicht ganz, was du meinst mit der Gasheizer bringt Feuchtigkeit in die Räume. Ich denke die erwärmten Wände geben ihre Feuchtigkeit ab aber das ist eher gut als schlecht (wenn die feuchte warme Luft durch trockene meist kältere Luft ausgetauscht wird), da trockene Bauteile wieder bis zur Sättigung Feuchtigkeit aufnehmen können und damit das Raumklima regulieren. Außerdem sind trockene Wände besser zu erwärmen (auch durch Sonnenstrahlen im Winter, welche ja gerade dann fast täglich mit 90° auf die Hauswand strahlen und diese somit erwärmen)
Das du allein in so einem Haus wohnst und es deshalb entsprechend teuer ist das ganze Haus zu heizen ist verständlich. Jedoch würde ich gerade im Winter versuchen die Bauteile (Steinwände, Holzwände und Balken ...) trocken zu bekommen, da die benötigte Temperaturdifferenz ja viel größer und somit das Ganze effektiver ist. An warmen Sommertagen ist es sogar sehr schädlich die warme mit viel Wasser angereicherte Luft in das häufig kältere Haus zu lassen, weil die wärme wasserdampfhaltige Luft dann an den kalten Wänden kondensiert und die Feuchte vom Bauteil aufgenommen wird.
Der erwärmte Raum sollte dabei nicht feucht werden, da die Feuchtigkeit zur kalten Seite wandert und dort austritt.
Wenn du einen feuchten Ziegel vor den Heizstrahler stellst wird die abgewandte Seite feucht und die zugewandte immer trockener.