18. November 2012

Nein - bitte keine neuen Hobbies mehr....

... und doch kommt in regelmäßigen Abständen etwas hinzu.
Oft kommen die Dinge ganz von selbst zu mir und dann sitz ich da und will mich doch eigentlich auf ein paar wenige - wichtige - Dinge
beschränken.

Alles was du hast, hat irgendwann dich. Das ist für mich einer der wahrsten Sätze.

Alleine in dieser Woche haben mich wieder zwei neue Dinge, die sich irgendwie ergeben haben.

Es ist immer das Gleiche. Fange ich etwas Neues an, so packt mich sofort der Ehrgeiz ein halbwegs gutes Ergebnis - oder überhaupt ein Ergebnis - zu erlangen.

Was Neues wollen, etwas Neues haben, etwas Neues ausprobieren, etwas Neues können; und dann freu' ich mich. Im Anschluss dann am besten das altgewordene Neue wieder abschaffen (Platz schaffen für mehr Erfolgserlebnisse).
Schon ziemlich dämlich.

Meine Mama hat mir schon von Kind an immer gesagt:
"Du musst niemandem beweisen, dass du das (auch) kannst". Nein, Mama, jemand anderem nicht, aber vielleicht muss ich es mir beweisen, was viel schlimmer ist. Die Menge der Bekanntschaften, denen man etwas beweisen müsste ist in der Regel überschaubar, meine eigene Psyche ist es definitiv nicht.

Das mit dem guten Ergebnis klappt natürlich nicht immer. Bekomme ich von einer Sache zuviel Frust, fange ich einfach eine andere an um erstmal
ein Erfolgserlebnis zu haben, bis ich wieder genug positive Energie für einen neuen Anlauf habe.
Ganz schlimm ist es aber für mich, wenn mehrere Dinge hinereinander nicht so funktionieren wie ich es will - das zieht dann unweigerlich eine Identitätskrise nach sich.
Und das wiederum führt dann dazu, dass ich (vielleicht zu-) viel nachdenke, weil's mit dem Machen eben grad nicht so klappt.

Alles was du hast, hat irgendwann dich. Brauche ich das vielleicht?
Brauche ich Dinge, die mich "erden" und festhalten und mich meiner Freiheit berauben, damit ich da bleibe und eine gewissen Ruhe finde.
Bin ich deshalb auch so ein Tier- und Gartenfan - etwas haben, worum man sich kümmern MUSS? Etwas, das keine Unlust duldet.

Hätte ich Karl-Erwin und mein großes Pflichtbewußtsein nicht (oder die beiden mich ;) vielleicht würde ich meine innere Unruhe dann ausleben. Mit Reisen vielleicht. 


Aber ist nicht gerade dies eine Flucht? Ein sich mit etwas Neuem beschäftigen um sich nicht mit sich selbst beschäftigen zu müssen.
Aber sind wir denn nicht die Summe der Dinge die wir tun? 

Und warum tun wir dann so viele nutzlose und egoistische Dinge? Muss ich denn wirklich diesen alten Handstrickapparat bedienen können, wenn ich doch sowieso jeden Tag mit meiner nutzlosen Masse an Kleidung hadere?
Ich denke immer, dass ich mich selbst nicht so wichtig nehme, aber ich zweifle manchmal ob das die Realität ist oder nur ein Wunschdenken. ;-)






So long... Das war das Wort zum Sonntag.

Karl-Erwins-Frau

7 Kommentare:

  1. Hallo

    Wenn ich das richtig verstehe bist Du jetzt Besitzerin einer Strickmaschine . Oder ?
    Falls das Ding nicht funkionert dann kann das an der Nadelsperrschiene liegen .
    Es gibt Foren zum helfen !
    Ich habe eine alte Brother und mache manchmal einfache Pullover.

    Ich lese hier schon länger mit und bewundere Deinen Elan beim Häusle reparieren. Dergleichen kann ich nicht.

    Doris

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  2. Hallo Doris, ja bin ich. Aber ich bin mir noch nicht sicher, ob es mir gefällt oder nicht ;-)

    Der Elan ist bei mir mal mehr und mal weniger (aber dann helfen so nette Kommentare wie von Dir) und dafür kann ich (zumindest noch) keine Strickmaschinen korrekt bedienen.

    Aber irgendwo ist ja alles eigentlich das Selbe: Ausprobieren, zeigen lassen, reinlesen und das richtige Werkzeug/Material haben - egal ob Strickarbeiten oder Heimwerken. Nur dass sich Männer vielleicht eher letzteres und Frauen eher ersteres zu trauen.

    Das schöne ist allerdings, dass wir Frauen immer bewundert werden - egal ob wir Männer- oder Frauensachen machen. Männer hingegen werden schonmal schief angeschaut wenn sie zB Mützen häkeln oder sich für's stricken interessieren; kochen dürfen sie aber mittlerweile :o)

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  3. Du mußt auf jeden Fall erst mal die Maschine reinigen und dann ölen. Schau nach ob alle Nadeln in Ordnung sind. Eventuell auswechseln.
    Schau Dir mal das Innenleben an. Auch ist eine seeeehr lange dünne Bürste gut zum putzen.

    Bei Strickkontor.de bekommst Du Ersatzteile.

    Bei meiner mache ich immer Schlingen über die Nadeln, hänge einen Kamm rein und fahre vorsichtig drüber.Andere Methode krieg ich nicht hin.
    Immerhin habe ich ein Anleitungsbuch .Ich habe jetzt ein Jahr nicht damit gestrickt, hätte aber wieder Lust dazu.Vermutlich brauche ich eine neue Nadelsperrschiene, die kann man sich zwar selber basteln, aber, naja.

    Das ist so, in der Schiene befindet sich Schaumstoff , der löst sich mit den Jahren auf, hast Du bestimmt schon mal gesehen, so was klebriges. Dann ist der Druck auf den Nadeln nicht mehr so gut.

    Im Strickforum steht alles gut erklärt.

    Zum Winter hin wirst Du ja wohl eh mehr im Haus sein, da haste Zeit zum üben.

    Ein Mann den ich für alle Handarbeiten bewundere ist Kaffe Fasset . Ob stricken oder patchworken, ein Künstler.

    Doris

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    1. Hey, danke für die Tipps :-) Kaffe Fasset macht ja wirklich tolle Sachen. Voll schööööööön!

      Und das mit dem Schaumstoff checke ich mal. WUsste garnicht, dass da ein Schaumstoff ist ;) Einen Kamm brauche ich noch. Habe nur zwei ganz kurze (10cm) und ich verstehe auch nicht so ganz wie ich da einen Draht durchfädeln soll durch die Löcher.... Naja, noch viele Unklarheiten, aber der Winter wird ja bestimmt wieder lang. Was für eine Maschine hast Du denn? Üner meine (Stefan Herzberger) finde ich garkeine Informationen im Internet - vermutlich DDR 50er Jahre... LG!

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  4. Cool, die meiner Mutter ist leider bei ihrem Umzug weggeflogen, da hatte ich es noch nicht so mit Wolle.

    Machnmal frag ich mich das Gleiche wie du. Aber ein Haus an dem man selber viel machen kann ist ja nicht nur Pflichtbewußtsein, es macht ja auch Spass und man sieht was man geschafft hat jeden Tag. Am Ende habe ich mich entschieden jeden Tag Urlaub zu haben und nicht nur ein paar Wochen im Jahr.
    Irgendwie so.

    LG
    Jess

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    1. Hi Jess, was gut ist kommt wieder :) Ich hab schon immer gerne gestrickt, aber meißt schieben sich dann eine Zeit lang mal andere Sachen vor - was ja aber auch vollkommen in Ordnung ist.
      Jeden Tag ein bisschen Urlaub ist ein ganz guter Ansatz für mich.

      Und ja, natürlich bringt Karl-Erwin auch total viel Spaß, aber die Pflichtarbeiten überwiegen leider noch. Am schönsten sind die kleinen kreativen Dinge, die man nicht machen muss :o)

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    2. Inzwischen ist mehr als ein Jahr vergangen .Ab und zu schau ich in dein Blog . Du stellst ja viel auf die Beine . Das finde ich echt großartig , ich würde mir das nicht zutrauen .
      Vor ein paar Tagen habe ich meine Strickmaschine endlich rausgeholt , saubergemacht und geölt und nochmal den Belag von der Sperrschiene erneuert . Jetzt läuft die wie nix .
      Ich habe eine Brother KH 840 .
      Im neuen Jahr gönne ich der Maschine ein paar neue Nadeln .
      http://www.strickforum.de/forum/viewforum.php?f=43 , ich glaube ,dieses Forum ist das umfangreichere

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