6. Juli 2012

Umbau der Küche

Nun also endlich: Der wichtigste Raum der Frau ist fertig: Die Küche.

Am 1. Tag war: Jede Menge Staub...

Letztes Jahr fing es an mit dem Rausreißen der Wohnzimmer-Küchen-Wand, dann kam die Fenstersanierung und der neue Kaminofen. 
Dieses Jahr dann die Innendämmung mit Schilfrohr/Kalkputz, die Deckenbalkenverblendung, Farbe an die Wände und die Küchenmöbel. Die Küchenmöbel - ein Drama: 
Kauf ich mir eine neue Küche oder eine gebrauchte? Bau ich mir eine und wenn ja aus welchem Material?  Ytong, Holz...? Schaff ich es um IKEA drumrum zu kommen? ...?
JAA, es geht :-)

Letztendlich habe ich mich entschieden, den alten Resopal-Küchenschrank weiterzunutzen, einen zweiten dazuzuholen und das Ganze ein wenig umzubauen. 

Grundgedanke war, dass mir neue Küchen sowieso nicht gefallen und dass die alten ja eh da sind. 

Die Motivation Ressourcen zu schonen, indem man Sachen, die eh schon da sind verwendet, spielt natürlich immer mit. Auch wenn ich im gleichen Gedankengang an den Satz von jemandem, der manchmal garnicht so unrecht hat denken muss: "Manchmal muss man neue Sachen kaufen, damit es wieder Gebrauchte gibt." - aber das können ja andere machen, denen neue Küchen in Hochglanzoptik gefallen ;)

Der zweite Küchenschrank kam aus einer Haushaltsauflösung - danke dafür nach Bad Brückenau! - und ich glaube es wird die ehemalige Besitzerin freuen, dass er einen guten Platz gefunden hat. Das Oberteil des Schrankes steht übrigens im Flur und dient allem möglichen Krimskrams :-)


Alte Arbeitsplatten sind unten (Kreissäge)

Interessanterweise gab es derzeit mit Max Bahr nur einen Baumarkt, der bezahlbare FSC-zertifizierte Hölzer anbietet (auch wenn's bei Birke wohl nicht so relevant ist, da es ein schnellwachsendes, einheimisches Holz ist). Verbaut habe ich zweimal 200x60x26cm und einmal 200x60x20cm Platten. 
Im Nachhinein würde ich vielleicht nur die 20mm Platten nehmen. Denn für 6mm mehr und eine abgerundete Kante, die man mit der Oberfräse auch selbst machen könnte, das doppelte zu bezahlen ist eigentlich Irrsinn.
Die große Platte ist mit zwei Plattenverbindern verbunden. Das geht ganz prima, sofern man einen netten Nachbarn hat, der einem seinen Forstnerbohrer leiht.

Ganz wichtig: Vorher richtig messen, mein "Spezialgebiet" ;-)


Schlitz ausstemmen
Passt!



Die Arbeitsplatten habe ich mit warmem Speiseöl geölt. Das muss man zwar alle paar Wochen nachölen und es gibt mit Sicherheit auch mal Flecken, aber es sind ja ARBEITSplatten und keine ANSCHAUplatten. Zumindest in meiner Küche, bei anderen Menschen bin ich mir da manchmal nicht so sicher ;-)


Der Brückenauer Küchenschrank


Verbundene Platte (Leim nicht vergessen)

Ok, ich bin fast um IKEA rumgekommen. Aber zu meiner Verteidigung: Die kleinen Expedit-Regale sind wirklich praktisch und vielseitig einsetzbar und ich hatte sie ja eh schon da. Dafür ist mein Kleiderschrank jetzt etwas kleiner, was auch nicht schlecht ist. Der Chromfuss stand schon vor 20 Jahren in der Küche meines Bruders - im Keller entdeckt. Gut dass er alles aufhebt und gut dass es nicht mein Keller ist ;-)

 
Aus einem Reststück Arbeitsplatte noch eine Ablage


DAS schaut doch gut aus :-)
Jetzt fehlt nur noch die Beleuchtung über der Kochstelle. Da soll irgendwas Hängendes hin, wo man dann auch das Kochgeschirr unterbringen kann. Derzeit fehlt mir aber noch die zündende Idee.

Die Küchenschränke-Schubladen sollen noch neue Verblendungen bekommen. Dafür muss ich aber die Schrauben rausbohren und dafür hatte ich noch keine Lust. 

Jetzt aber mal ganz ehrlich: Die alten Küchenfronten fallen minimal ins Gewicht. Die Optik der Küche steht und fällt mit der Anordnung, dem Licht und der Arbeitsplatte. Von daher für mich eine gte Entscheidung.

Kosten der Kücheneinrichtung: 
gebrauchter Gasherd: €50,-
Arbeitsplatten: €115,- 
Platten-Verbinder: €6,-

Bezugsquelle:

Liebe Grüssle,
Karl-Erwin's-Köchin

6 Kommentare:

  1. Hallo Karl-Erwins Frau!
    Dein Blog gefällt mir wunderbar, zum lernen und träumen. Genau so etwas suche ich schon eine Weile.
    Wahrscheinlich hätte ich nicht den Mut, ganz allein ein Haus zu sanieren, vom Know-How mal ganz abgesehen. Und Lust zu richtig schwerer Arbeit habe ich auch nicht mehr soviel wie noch vor zehn Jahren ...
    Aber Du machst das klasse.

    Noch eine Bemerkung zum Einölen: Meiner Meinung nach ist Leinöl das beste Mittel dazu, und zwar mehrere Monate altes Leinöl. Das verändert sich chemisch (die Ketten werden länger)und verliert auch an Säure.
    Dazu kenne ich die Faustregel der Einöler: Am ersten Tag jede Stunde, in der ersten Woche jeden Tag, im ersten Monat jede Woche, im ersten Jahr ... - nein, soweit braucht man nicht zu gehen.
    Das Ergebnis ist eine feucht abwischbare Oberfläche, die man je nach Beanspruchung alle halbe bis ganze Jahre mal nachölt.

    Viele Grüße
    Simone,
    die allenfalls mal ein Baumhaus baut.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke Dir! Meine Devise heißt: Nicht können, sondern machen & lernen. Man wird mit der Zeit immer mutiger. Wenn ich mit nem Baumhau angefangen hätte, hätte der Baum sich vermutlich schief gelacht ;-)
      Danke bzgl des Leinöls - ich glaube im Fichtelgebirge gibt es eine Ölmühle, die das selbst herstellen als Familienbetrieb; da mach ich bei Gelegenheit mal einen Abstecher hin...

      Löschen
  2. Das gute Zeug!
    Im Spreewald, das ja die Leinölgegend schlechthin ist, gibt es sowas auch, aber das ist mir viel zu schade zum Arbeiten. Das bewahre ich im Tiefkühler auf und esse es voll Genuß zu den Quarkkartoffeln. Zumal man zum Einölen von rohem Holz ganz erhebliche Ölmengen braucht. Nein, da tut es bei mir das simple Leinöl aus dem Laden (das ich mittlerweile für nix Besseres mehr gut halte).

    AntwortenLöschen
  3. wenn man es stehenläßt dickt es ein, ich habe Leinölfirnis, der hat bestimmt 10 Jahre auf dem Buckel und der Verbrauch, wenn man richtig arbeitet und das Holz fein geschliffen ist, liegt im Teelöffelverbrauch / m²

    AntwortenLöschen
  4. Hallo!

    Einen Lob von mir! Das erste Foto mit dem Loch in der Wand hat mich ganz ehrlich schickiert. Auf den anderen sieht man jedoch, wie schön das Haus aussieht. Das muss viel Arbeit seit. Ich erinnere mich noch an die Zeiten, wenn wir unser Haus in der Nähe von München von demos angekauft haben und mit dem Umbau begonnen. Am Anfang sah alles katastrophal aus, nach der Sanierung denke ich an und zu, dass es ein anderes Haus ist. :-)

    Liebe Grüße!

    AntwortenLöschen
  5. Hallo danke für die tollen Eindrücke von dem Umbau deiner Küche. So eine Sanierung macht viel Dreck aber am Ende wir man ja mit einem neuen Ambiente belohnt.

    AntwortenLöschen