Unsere artgerechte Haltung von Schlachtkaninchen

Huch, sind tatsächlich drei Jahre vergangen seit dem letzten Post?!

Es gibt so viel zu erzählen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Aber irgendeinen Start muss es ja geben. Und was würde sich besser eignen als so ein kuscheliges, flauschiges Thema. 

Nachdem wir einige Jahre einen Ausflug ins Vegane unternommen haben, sind wir wieder zu Allesesserinnen geworden. Die belegten Brote machen wir immer noch mit veganer Wurst und auch Schnitzel und Bratwürste bleiben vegan. Doch ab und an soll es ein Stück glückliches und artgerechtes Fleisch sein. Was bietet sich hier besser an als wieder eigene Kaninchen zu halten... 

Natürlich könnte ich die auch küchenfertig in der Umgebung bekommen, aber die Haltung ist zu 99% alles andere als artgerecht: Winzige Boxen mit mehreren Kaninchen über- und nebeneinander. Kaum Platz um sich umzudrehen, geschweige denn zu hoppeln. Zentimeterdick saßen die drei Häsinnen, die wir uns ausgesucht hatten in ihrem eigenen Kot und wurden mit Fertig-Pellets fett gefüttert.

So wollte ich das auf keinen Fall machen; aus moralischen Gründen und aus pädagogischen.
Was lernt ein Kind wohl, wenn wir Großen so schlecht mit Tieren umgehen und ihre Bedürfnisse nach Zuneigung, Bewegung und Ernährung völlig missachten? Ich fürchte, dagegen helfen dann auch Müllsammelaktionen und Nachhaltigkeitserziehung in der Schule nichts mehr. 

Nachdem ich einen Schuppen im Garten mit einer großen Voliere ergänzt habe leben unsere drei Häsinnen in Gruppenhaltung mit einem Rammler. Sie haben dort etwa 15m² Platz. Sie ziehen ihre Welpen gemeinsam groß und tagsüber dürfen sie mit den Kleinen, die groß genug sind, dass sie nicht mehr durch die Zaunmaschen passen, auf 250m² Garten umherhoppeln. 

Sie können und dürfen graben – was sie erstaunlich wenig tun. Sie wälzen sich im Sandkasten oder liegen auf dem Rücken in der Sonne. Es ist toll zu beobachten, wie sich Freundschaften unter den Geschwistern entwickeln. 

Klar: Irgendwann kommt der Tag, an dem ich sie töten und verarbeiten muss. Doch bis dahin hatten sie ein tolles Leben. 

Wir verzichten dafür im Gegenzug auf „fremdes“ Fleisch; tauschen höchstens ab und an mit Bekannten, die angeln oder im heimischen Wald jagen gehen. Ich werde in nächster Zeit noch näher berichten, wie wir Füttern und erläutere gerne auch Details zur Haltung. Vielleicht habt ihr ja auch Fragen... 

Denn warum sollen sich artgerechte Haltung und Tiere-Essen ausschließen?

Ich gebe mir Mühe, dass es nicht wieder drei Jahre dauert. :) 

Karl-Erwins-Kaninchenmama