28. Juli 2019

Anhaltende Trockenheit im Sommer 2019

Gewitter und Regen sind für diese Tage Ende Juli 2019 angekündigt - aber hier fiel bisher mal wieder kein Tropfen. Zumindest aber hat es ein wenig abgekühlt.



Maus verschläft die schlimmste Mittagshitze mit über 40°C in der indoor Hängematte während ich versuche zu retten, was noch zu retten ist... Wenn nicht jetzt gießen, wann dann?



 
Unser Garten liegt in einer Wärmefalle. Südhang im Maintal mit einer ca. 4m hohen Böschung im Norden. Was ja auch wirklich schön ist. In der kalten Jahreszeit. 
Nun im Sommer staut sich aber die Hitze. Zudem besteht der Boden zum Teil nur aus Schutt mit einer nur minimalen Erdschicht. Nicht ganz optimale Bedingungen für Pflanzen um einen trockenen, heißen Sommer zu überstehen.

Auch alte Gehölze, die seit über 4 Jahren stehen - wie zum Beispiel der
Heptacodium miconioides, auch Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch genannt - benötigen nun Wasser. Von jüngeren Pflanzen, Beere und Gemüse ganz zu schweigen. Selbst mein Lavendel vertrocknet.


Auch die Kartoffeln lassen alle Blätter hängen

Ich fange das Wasser aller Dächer - auch des Hausdachs - auf. Das sind ca. 6m³. Die sind nun fast leer und dann muss ich leider mit Trinkwasser gießen. 

Ich verwende zwar das Wasser vom Geschirrspülen und auch vom Wäschewaschen (als Waschmittel verwende ich selbst gesammelte Rosskastanien), aber das reicht natürlich nicht. 

Abwasser der Waschmaschine zum Gießen auffangen

Meine Maßnahmen

1) Beschattung
 
Ohne die Beschattung, die ich im Mandalabeet für einen kleinen Teil des Gemüseanbaus gebaut hatte, wäre es noch schlimmer. 
Als ein Teil meiner Beerensträucher Sonnebrand bekam (Früchte der Himbeeren werden zB. dann weiß) habe ich ein einfaches Gerüst aus Tonkien-Klammern und Bambus aufgebaut. Über dieses dann eine Schilfmatte gerollt. Fertig ist das Sonnendach das dennoch genug Licht und Wasser (wenn es denn doch mal regnet) durchlässt. 
Das Dach hat sich nun Ende Juli schon bewährt und ich werde kommenden Sommer mehr solcher Dächer einsetzen.


 
Einfache Beschattung - hilft mehr als gedacht
2) Bodenbearbeitung

Nachdem ich nun viele Jahre gemulcht und nicht gehackt habe, kehre ich reumütig zur klassischen Bodenbearbeitung zurück. Zum Einen habe ich nie genug Mulchmaterial um genügend zu mulchen, zum anderen haben Versuche ergeben, dass in meinem Boden Pflanzen besser wachsen, wenn die obersten 10 cm Boden geharkt und gegrubbert werden. 
Nicht nur unterbindet dies die Kapillarwirkung des Bodens, durch welche die Feuchtigkeit duch die Bodenschichten nach oben gesaugt wird und dann verdunstet, sondern nächtlicher Tau kann in den Boden eindringen. 
Was ich nach wie vor mulche sind die Tomaten, um Spritzwasser vom Boden und Braunfäule vorzubeugen.

3) Bodenverbesserung

Ich habe hier einen schlechten Boden mit kaum Humusanteil. Das wird sich nun in Zukunft ändern habe ich beschlossen. Ich "schlachte" gerade meinen 3-Jahre-alten Kompost und verteile diesen. Was machen Menschen nur ohne Komposttoilette frage ich mich da immer wieder....
Auch werde ich diesen Herbst/Winter so viel organisches Material in Form von Mist und Heu einbringen, wie ich auftreiben kann.

4) Pflanzenauswahl





Ich werde mich wohl von einigen Pflanzen verabschieden, bzw. noch gezielter Pflanzen für diesen trockenen, heißen Standort auswählen als bisher. Pflanzen, die aktuell - wie auch letzten Sommer - gut abschneiden sind:

- Tafeltrauben
- Muskatellersalbei
- Wollziest
- Kichererbsen
- Feige
- alle Arten von Karden und Disteln

Ohh, gerade fallen ein paar Tropfen Regen. Endlich. :-)

So long,
KEF

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen